Wenn ich heute noch einmal den Satz höre: „Der ist halt so, den muss man so nehmen!“ – dann platze ich! 😤 Dieser allzu häufig gehörte Satz in der Arbeitswelt ist nicht nur ein Zeichen von Resignation, sondern offenbart eine tiefgreifende Fehleinschätzung in der Rolle einer Führungskraft.

Warum dieser Satz problematisch ist

Zunächst einmal, das Akzeptieren von unangemessenem Verhalten unter dem Deckmantel der Unveränderlichkeit, signalisiert allen anderen Mitarbeitenden, dass Mobbing, schlechte Behandlung und Ausgrenzung toleriert werden. Dies setzt nicht nur die betroffenen Personen unter enormen Stress, sondern untergräbt auch die gesamte Arbeitsmoral und -kultur. Ein solches Verhalten kann weitreichende Folgen haben, von erhöhter Fluktuation bis hin zu ernsthaften psychischen und physischen Gesundheitsproblemen bei den Mitarbeitern.

Die Verantwortung der Führungskraft

Als Führungskraft liegt es in Ihrer Verantwortung, ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Dies bedeutet, aktiv gegen Mobbing und Diskriminierung vorzugehen und eine Kultur der Offenheit und des Respekts zu fördern. Die Aussage „Der ist halt so“ ist ein direkter Verstoß gegen diese Verantwortung und offenbart eine gefährliche Ignoranz gegenüber den Grundprinzipien effektiver Führung.

Was können Führungskräfte tun?

1. Aktiv zuhören und reagieren: Es ist wichtig, dass Führungskräfte die Sorgen ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und angemessen darauf reagieren. Dies schließt ein Eingreifen ein, wenn jemand regelmäßig Grenzen überschreitet.

2. Klare Richtlinien setzen: Jedes Unternehmen sollte klare Verhaltensregeln haben, die schlechtes Verhalten wie Mobbing und Diskriminierung nicht tolerieren.

3. Bildung und Training: Regelmäßige Schulungen zum Thema Arbeitsplatzkultur und interpersonelle Kommunikation können helfen, das Bewusstsein zu schärfen und präventiv gegen Mobbing zu wirken.

4. Mediation nutzen: Manchmal sind Konflikte tief verwurzelt und nicht leicht zu handhaben. Wir Mediator:innen können helfen, dauerhafte Lösungen zu finden und den Frieden am Arbeitsplatz wiederherzustellen.

Schlussfolgerung

Ignoranz ist keine Option. Als Führungskraft haben Sie nicht nur die Möglichkeit, sondern die Pflicht, eine Kultur zu schaffen, die auf Respekt und Integrität basiert. „Der ist halt so“ sollte aus dem Wortschatz einer jeden Führungskraft gestrichen werden, um Platz für eine proaktivere und inklusivere Haltung zu machen.

08/05/2024
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