Motivationsschreiben: Ein Zeichen für toxische Konfliktkultur?

Das Problem:

Ein Unternehmen schreibt dich aktiv an: „Wir möchten, dass Sie für uns arbeiten!“ Klingt vielversprechend, oder? Aber dann fordern sie: „Bitte senden Sie uns ein Motivationsschreiben, warum Sie bei uns arbeiten möchten.“

Da dachte ich mir: Ihr wollt was von mir – und ich soll euch erklären, warum ich euch will? Ernsthaft?!

Diese absurde Verdrehung der Rollen sagt viel über die Organisation aus. Wenn schon extern auf solche formalen Rechtfertigungen gesetzt wird, wie sieht es dann erst intern aus? Was im Bewerbungsprozess falsch läuft, läuft oft genauso im Konfliktmanagement falsch. Unternehmen, die externe Bewerber:innen rechtfertigen lassen, verlangen oft auch intern von ihren Mitarbeitenden ständige Rechtfertigung – egal, ob sie im Recht sind oder nicht.

In toxischen Organisationen begegnet man häufig Kolleg:innen oder Führungskräften, die man leicht als Narzisst oder Narzisstin bezeichnen könnte. Ihre Taktik? Positionen verteidigen, Macht sichern und Konflikte eskalieren lassen, statt Lösungen zu suchen. Fronten werden verhärtet, Rollen verdreht, und die eigentlichen Interessen bleiben unberücksichtigt.

Diese Dynamiken fördern oft manipulative Verhaltensweisen wie Gaslighting – das bewusste Verdrehen der Realität, um andere zu verunsichern und ihre Wahrnehmung infrage zu stellen.

Warum das fatal ist:

Wenn Konflikte auf diese Weise gehandhabt werden, entstehen nicht nur verhärtete Fronten, sondern auch tiefergehende Schäden: Misstrauen, Frustration und ein vergiftetes Arbeitsklima. Mitarbeitende, die sich permanent rechtfertigen müssen, verlieren Motivation und Vertrauen. Die Folge? Sinkende Produktivität, hohe Fluktuation und ein langfristig geschwächtes Unternehmen.

Solche Konfliktkulturen bremsen das Unternehmen aus – und das oft nur, weil Führungskräfte oder Mitarbeitende nicht bereit sind, ihren narzisstischen Umgang mit Macht zu hinterfragen.

Der Perspektivenwechsel

Statt auf unnötige Rechtfertigungen zu setzen – ob bei Bewerber:innen oder bei Konflikten – braucht es eine andere Herangehensweise: echte Kommunikation, Verständnis für Interessen und den Willen, Lösungen zu finden. Genau hier setzt Wirtschaftsmediation an. Sie schafft einen neutralen Raum, in dem Positionen aufgebrochen, Rollen geklärt und gemeinsame Lösungen erarbeitet werden können.

Warum das der bessere Weg ist:

Eine erfolgreiche Mediation bringt nicht nur Klarheit und Lösungen, sondern stellt das Vertrauen zwischen den Beteiligten wieder her. Sie sorgt dafür, dass Konflikte nicht nur kurzfristig gelöst, sondern dauerhaft beendet werden. Denn ein gesundes Unternehmen braucht keine toxische Atmosphäre und keine verdeckten Machtspielchen – sondern echte, offene Kommunikation.

Deine Meinung

Kommt dir das bekannt vor? Hast du solche toxischen Dynamiken in deinem Unternehmen auch schon erlebt? Schreib mir – ich unterstütze dich dabei, den Konflikt zu lösen, bevor er dein Unternehmen lähmt.

Herzlichen Dank im Voraus für deinen Kommentar! 😊

05/01/2025
  • Wichtig:
    Wenn wir von narzisstischem Verhalten in Unternehmen sprechen, geht es nicht darum, eine psychologische Diagnose zu stellen. 𝗡𝗮𝗿𝘇𝗶𝘀𝘀𝗺𝘂𝘀 𝗮𝗹𝘀 𝗣𝗲𝗿𝘀𝗼̈𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁𝘀𝘀𝘁𝗼̈𝗿𝘂𝗻𝗴 gehört in die Hände von Fachleuten und sollte nicht leichtfertig als Label benutzt werden.

    Hier geht es um 𝗯𝗲𝘀𝘁𝗶𝗺𝗺𝘁𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻𝘀𝘄𝗲𝗶𝘀𝗲𝗻, die in toxischen Arbeitskulturen auftreten: Machtspiele, das Verdrehen von Fakten (Gaslighting), das ständige Verlangen nach unnötigen Rechtfertigungen und das Verteidigen der eigenen Position um jeden Preis.

    Aber Achtung:
    Toxisch ist nicht dasselbe wie berechtigte Weisungen, das Setzen klarer Grenzen oder das Einfordern von Verantwortung – das gehört zur gesunden Führung dazu.

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